Hochseilgarten 10.09.2005

Der Kölner Stadtanzeiger berichtete in seiner Ausgabe vom 10.09.2005 über die Eröffnung des Klettergartens. Leider schlich sich ein Schreibfehler ein.

Die Anlage hat nicht 1800 Euro gekostet, sondern 18.000 Euro !

Auf einem Seil in luftiger Höhe

Klettergarten liegt hinter dem evangelischen Gemeindehaus in der Geschwister-Scholl-Straße.

VON URSULA FUCHSHOFEN, 10.09.05, hKSTA

Ob die jungen Leute dem lieben Gott ein Stückchen näher kommen, ist ungewiss. Respekt vor Höhe und einer unerbittlichen Erdanziehungskraft mochte aber allemal aufkommen, als der Verein Aufwind die erste Leverkusener Kletterlandschaft in Alkenrath eröffnete. Da wurde selbst der coolste Junge plötzlich ganz kleinlaut beim Balancieren auf einem Seil in sechs Meter Höhe. Anerkennung war ihm sicher, nicht nur von den erwachsenen Zuschauern, sondern auch von seinen Altersgenossen.

Der Klettergarten befindet sich gleich hinter dem evangelischen Gemeindehaus an der Geschwister-Scholl-Straße, ganz nahe des kleinen Sees, der vom Bürgerbuschbach gespeist wird. Drei große Ahornbäume stehen dort dicht beisammen, rund 30 Meter weiter steht eine große Pappel. Diese vier Bäume bilden das Grundgerüst für das luftige und rund 1800 Euro teure Abenteuer.Sie sind durch Stahlseile stammschonend miteinander verbunden.

Ein Gutachten, das der Verein eingeholt hat, bestätigt, dass die Bäume den künftigen Strapazen gewachsen sein werden. Zusätzlich zu den Stahlseilen entdeckt der Beobachter hölzerne Stege, auf denen sich die jungen Artisten positionieren, ihren ganzen Mut zusammen raffen können für einen Sprung zum Trapez oder für eine rasante Rutschpartie über 20 Meter. Das alles sieht gefährlich aus. Das alles ist gefährlich, wären da nicht die professionellen Sicherungsvorkehrungen.Jeder, der auf den Bäumen und auf den Seilen rumturnt, ist über einen Gurt gesichert. Runterfallen ist nicht möglich. Schon beim Aufstieg, sei es über die Aluminium-, sei es über die Strickleiter, sind die Kletterer angeseilt.Zusätzlich besteht Helmpflicht. Geklettert werden darf nur dann, wenn auch Betreuer da sind, die ihr Handwerk beherrschen. Noch kauft der Verein Aufwind diese ausgebildeten Betreuer stundenweise bei einem Kölner Spezial-Unternehmen ein.

Das soll sich demnächst allerdings ändern. Drei Vereinsmitglieder werden noch im kommenden Herbst eine entsprechende Ausbildung absolvieren. Dann können die Aufwind-Aktivisten ihre Kletterlandschaft selbstständig führen.

Der Verein Aufwind wurde 2001 gegründet. Er hat sich zum Ziel gesetzt, die Jugendarbeit der evangelischen Kirchengemeinde Schlebusch mit ihren drei Standorten Alkenrath, Schlebusch und Waldsiedlung zu fördern. Wie das praktisch aussieht, erläuterte Stefan Lilienthal. Er ist für die Jugendarbeit in der Kirchengemeinde zuständig, und er weiß, dass heute Kinder und Jugendliche Abenteuer und Herausforderung suchen. Wird ihnen kein prickelndes Angebot gemacht, dann würden sich die Kinder Spannung dort holen, wo es nicht zu ihren Gunsten ist, sagte Lilienthal. Den Standort Alkenrath wählten die Verantwortlichen, nachdem die jüngste städtische Sozialraumanalyse bescheinigte, dass dieser Stadtteil im Vergleich zu anderen Leverkusener Teilen Defizite im Bereich jugendliche Freizeitgestaltung aufweist. Kinder ab zehn Jahren und Jugendliche, die nicht in Alkenrath wohnen, brauchen deshalb nicht in die Röhre zu schauen.

(KStA)